Sonntag, 15. April 2012

Eindrücke vom Sicherheitstraining



Samstag, 14.04.2012, heute beginnt unser Sicherheitstraining beim Safety First Team, in Oberhausen, auf dem Parkplatz der MAN Verwaltung. Das Safety-First-Team wurde mir von Wolfgang (Mitacman), einem Forums-Kollegen aus dem S1RR-Forum bei einem Gespräch am Treff Zur Grafenmühle, wärmstens ans Herz gelegt. Wolfgang, danke Dir für den Tipp, der ist goldrichtig!

Warum überhaupt ein Sicherheitstraining? Ich fahre doch schon eine kleine Ewigkeit und bin bislang noch nie unverschuldet abgestiegen. Schön wäre es vielleicht aber auch gewesen, hätte ich besser vorbereitet auch bei den insgesamt vier Malen, die unverschuldet zum Sturz führten, vielleicht gar nicht erst stürzen müssen. Dazu kommt, dass ich mich mit der S 1000 RR intensiver anfreunden möchte, wahrscheinlich bis hin zur Rennstrecke, weil sie ja eigentlich nur dort artgerecht bewegt werden kann. Somit ist meiner Meinung nach also ein systematischer Aufbau, in der Reihenfolge Basis-Sicherheitstraining, Aufbau-Training oder Intensiv-Training, dann instruktorengeführtes Rundstreckentraining die sinnvolle Wahl. Abgesehen davon, gilt immer noch der uralte Spruch: "du kannst so alt werden wie Nachbars Kuh, du lernst noch immer was dazu." Letztlich liegt der Winter mit nur wenigen Fahrkilometern hinter uns und in 5 Wochen geht es zur IOM, so soll es auch den Start in das Motorradjahr unterstützen. Silvia schenkte ich gleich ebenfalls eine Teilnahme, so dass wir gemeinsam an den Start gingen.

Den ganzen Vormittag hatte es geregnet, wovon wir natürlich nicht sonderlich erbaut waren, doch gegen 12 Uhr hörte es auf und als wir um 13 Uhr aufbrachen, kamen so langsam sogar hier und da einmal ein paar Sonnenstrahlen durch. Kurz noch zur Tanke, Luftdruck etwas reduzieren, Sprit auffüllen und los ging es. In Oberhausen angekommen, werden wir gleich an der Einfahrt zum Parkplatz in Empfang genommen und zum Parc Fermé, weiter oben geschickt. Dort kassiere ich dann gleich den ersten Anranzer, weil ich da einfach hineinfahre. Merke: wer sein Mopped liebt, der schiebt, zumindest im Parc fermé. Ok, Lektion gelernt. Warum die Schieberei? Nun, die Trainer wollen schon hier einmal sehen, wer in welcher Art und Weise mit seinem Mopped vertraut ist, wem das Schieben locker von der Hand geht oder wer Tipps und Anleitung braucht. Anschließend geht es zur Anmeldung. Neben dem VW-Bus ist ein Pavillon aufgebaut, wo es das erste Briefing für alle sowie Getränke gibt. Das Training ist das erste des Jahres 2012 und so wie es aussieht voll ausgebucht.Ich hätte den Altersdurchschnitt eher deutlich jünger vermutet, aber es sind schon eine Menge alter Hasen unter den Teilnehmern und, wie wir im weiteren Verlauf erfahren auch etliche Wiederholungstäter, die jedes Motorradjahr mit einem Training beim Safety-First-Team beginnen. Fein, da bin ich also nicht der einzige alte Sack auf dem PLatz.
Gruppen-Briefing
Im Anschluss an das Hauptbriefing wandert die ganze Gruppe zum Parc Fermé, wo zunächst ein wenig mentales Training, in Form von diversen Lockerungsübungen auf dem Programm steht. Anschließend wird zum Aufwärmen auf dem, auf dem Ständer abgestellten Mopped herumgeturnt. Knien auf der Sitzbank, stehen auf der Sitzbank, sitzen auf dem Tank, sitzen im Damensitz links/rechts, natürlich alles aus den Rasten heraus, ohne vorher abzusteigen. Bis auf den Damensitz zur rechten Seite, bei dem der Seitenständer doch bedrohlich entlastet wird - ich sollte ein paar Kilo abnehmen - fühlte sich das alles gut an. 
Trockenübungen zum Aufwärmen
Was wir da noch nicht wussten, nur ahnten, es wurde wahr: all diese lustigen Übungen sollten natürlich später dann im Fahrbetrieb ausgeübt werden. Nun wurde also in großem Korso der geräumige Übungsplatz umfahren und nacheinander die Trockenübungen im Fahrbetrieb umgesetzt. 
Knieend auf der Sitzbank

Beim Wechsel vom Damensitz der einen auf die andere Seite, rutsche ich von der linken Fußraste ab und lege mich fast auf die Fresse. Glücklicherweise passte meine Reaktion und ich habe während des Abgleitens automatisch Kupplung und Bremse gezogen, so dass ich nach zwei, drei Schritten mit, bzw. neben der Fuhre stand. Kleiner Adrenalinkick, da war ich dann auch wach ;-)
Auf dem Tank reiten :-)

Anschließend wurden nun die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt, so dass jede Gruppe aus maximal 10 Teilnehmern + 2 Trainern bestand und es ging nach theoretischer Einweisung durch die Trainer an die nächste Übung. Blickführung und Kurventechnik mit Lenkimpuls links herum und rechts herum wurden geübt. Es folgte wenden im Fahrbetrieb innerhalb einer normalen Straßenbreite und als Krönung dann Wenden aus dem Stand mit eingeschlagenem Lenker. Feedback gab es für jeden Teilnehmer sofort und anschließend noch einmal in der Gruppe. 
Kleine Pause, mit gegenseitigem Kennenlernen



Es folgte abschließend noch eine Slalom-Übung, unter Beachtung von Blickführung und Lenkimpulstechnik.
Silvia beim Slalom
Der Blog-Autor im Pylonenrausch :-)


Dies war also der erste Trainingstag, von 14 - knapp 19 Uhr, ein Zeitraum, der wie im Flug verging. Zwei weitere liegen noch vor uns und ich bin sehr gespannt darauf. Mein Eindruck bis jetzt ist, dass ich das schon viel früher einmal hätte machen sollen. Auch finde ich es erstaunlich, wie sich mit der Zeit so eine gewisse Schludrigkeit einstellt. Beispiel: Blickführung. Die ist mir, wie wohl den meisten Motorradfahrern ja durchaus geläufig und ich dachte auch eigentlich, dass ich sie ordentlich praktiziere. Tatsache ist aber, dass ich damit rumgeschludert habe. Klar geht der Blick erst einmal dahin, wohin man will, dann habe ich ihn aber z.B. auch mal wieder zurück wandern lassen und siehe da, die Linie ist im Eimer. So etwas nimmt man eben persönlich nur sehr schlecht oder eben überhaupt nur dann wirklich wahr, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird. Fazit: Daumen hoch, das Training kann ich wärmstens empfehlen.
To be continued...
LHG
Georg



4 Kommentare:

  1. Hallo Georg,

    ein sehr schöner Bericht. So ein S-Training sollte ich auch einmal in Angriff nehmen.
    Tja, wenn diese Turnübungen nicht wären. :)
    Früher, ja früher haben wir das auch schon auf der Autobahn gemacht. Heute bin ich froh wenn das rechte Bein über die Sitzbank kommt. :)

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    1. Hi Achim,
      danke für die Blumen :-) Diese Turnübungen muss man ja nicht machen und früher war ja eh überhaupt alles besser [tm] ;-)

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  2. Sehr schöner Bericht. Bin vor zwei Jahren selber mitgefahren und denke mit Wonen noch an die ganzen Omegas zurück *grins*
    Wegen meines Nachwuchses ist das Training letztes Jahr und dieses Jahr ausgefallen. Aber Freunde von mir sind mit dabei: Heike, Gaby und Klaus.

    Viel Spaß noch bei den anderen Terminen!

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    1. Hi Christine,
      danke sehr. Mal schauen, ob ich Deine Freunde sehe. :-) Heute habe ich ehrlich gesagt so gar keine Lust aufs Training. Es ist saukalt und regnet... :-/ Mal schauen, was das dann heute so wird außer einer potentiellen Erkältung.

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