Freitag, 30. Dezember 2011

Soziussitz-Abdeckung montiert

Heute habe ich mich daran begeben die Soziusstitz-Abdeckung zu montieren. Da es mir in der Garage zu kalt war, habe ich den Umbau, ungewöhnlicher Weise ohne Gemecker von DBEVA [1], im heimischen Wohnzimmer durchgeführt. Also zunächst einmal den Sitz abgenommen, das benötigte Werkzeug mit hereingenommen und alles auf den Tisch gelegt.

Links der originale Sitz und rechts die Abdeckung

Was mir dann als erstes auffiel war die Tatsache, dass die Abdeckung über kein Innenleben oder Futteral verfügt wie es der Sitz hat. Ergo müssen Schraubendreher und Torx-Winkelschlüssel nun mit in die Werkzeugtasche. Das macht ja nichts. Als zweites fiel mir auf, dass auch das Trägerblech (im Bild oben am originalen Sitz verschraubt) nicht im Lieferumfang enthalten ist. Nun gut, auch das ist zu verkraften, dann wird das eben auch umgebaut.

Demontiertes Trägerblech

Nun wollte ich das Trägerblech an der Soziussitz-Abdeckung montieren, wobei mir als dritter Punkt auffiel, dass hierfür die benötigten zwei Schrauben sowie zwei Unterlegscheiben ebenfalls nicht mitgeliefert werden. Das finde ich dann für den Preis, auch unter Berücksichtigung des Winterrabatts, schon recht traurig, muss ich sagen. Liebe BMWler, wenn Ihr auch scharf kalkulieren müsst, aber die Euro 1,00 für zwei passende Schrauben und U-Scheiben, wären doch wohl noch drin gewesen, oder? Somit bin ich also leise vor mich hinfluchend wieder in die Garage, um mir zwei passende Scheiben und Schrauben zu holen.

Umgebautes Trägerblech, jetzt an der Soziussitz-Abdeckung

Im nächsten Schritt geht es an den Ausbau des Schlosses. Dazu werden die beiden Schrauben der Blechabdeckung herausgedreht und die Abdeckung entfernt. Anschließend kann das Schließblech, zusammen mit seinem Kunststoffgehäuse entnommen werden. nun sind noch die drei Schrauben der Schlosshalterung heraus zu drehen, so dass man auch diese mitsamt dem Schloss abnehmen kann (s. folgendes Foto).

v.o.n.u.: Schlosshalter mit Schloss, Schließblech, Abdeckblech

Jetzt gilt es den Schließzylinder aus der Schlosshalterung zu entfernen. Von handelsüblichen Haus- und Türschlössern kenne ich es so, dass man dazu nur den Schlüssel ins Schloss stecken, selbigen etwas drehen und gleichzeitig an ihm ziehen muss, bis man schließlich den Schließzylinder herausziehen kann. Das funktioniert hier nicht. Ein Blick in die, für den Selberschrauber empfehlenswerte Reparatur CD-Rom machte deutlich, wie es geht.

Die messingfarbene Blechzunge verhindert die Entnahme des Schließzylinders
Mit einem dünnen, kleinen Schraubendreher oder wie in meinem Fall, mit einem spitzen Schaschlick-Spieß kann man das federnd gelagerte Blechlein in Richtung zum Schließzylinder hin schieben und nun lässt er sich mit dem eingesteckten Schlüssel ganz leicht herausziehen. Meine Frau hat schon wieder nicht gemeckert, trotz der Verwendung Ihres Schaschlickspießes! Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, sie so ganz nebenbei einmal zu fragen, ob ich die S 1000 nicht über Winter ins Haus holen kann. Naja, ich wollte mein Schicksal auch nicht zu sehr herausfordern. Der Einbau in die Abdeckung vollzieht sich dann logischer Weise in umgekehrter Reihenfolge. Man drückt die Blechzunge mit dem Finger nach innen, setzt den Schließzylinder in das, an der Abdeckung fest verklebte, Schlossgehäuse ein und achtet darauf, dass die Blechzunge wieder ausfedert so dass das Schloss auch wieder gehalten wird. Wenn die Zunge nicht richtig ausfedert, kann man den Schließzylinder noch nach oben herausziehen. 

Aufgesetztes Schließblech im Kunststoffgehäuse
Es werden jetzt wieder das Schließblech in seinem Kunststoffgehäuse aufgesteckt und das Abdeckblech aufgelegt und verschraubt.

Montiertes Abdeckblech

Nun musste ich also dringend wieder in die Garage und die Abdeckung aufsetzen, klar. Dabei stellte ich dann fest, dass das Einsetzen eines gewissen Kraftaufwandes bedarf, aber es geht. Man darf eben auch nicht zu zaghaft sein. Was mich nun am Ende noch stört, ist dass die Abdeckung nicht passgenau mit der Heckverkleidung schließt. Es bleibt ein Spalt zwischen beiden Teilen, der mich doch ein wenig betrübt.

Spalt, nach erfolgreicher Transplantation

Ich hätte da doch erwartet, dass das alles schön sauber abschließt, ohne groß sichtbaren Spalt zwischen den Bauteilen. Ansonsten sieht es ganz gut aus, wobei es aber auch erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig ist, wenn man den steten Anblick des schwarzen Sitzes gewohnt ist. Das Heck wirkt so einfarbig dann fast noch etwas massiver.


[1] DBEVA = Die beste Ehefrau von allen

Reisetagebuch zur Isle of Man Tour 2008

Auf meiner Homepage befindet sich nun auch das Reisetagebuch zur IOM-Tour 2008:

Reisetagebuch IOM 2008

Wünsche viel Spaß beim lesen.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Dia-Show von der 2008er Isle of Man Tour

Mein erster Versuch, mittels Windows Movie Maker eine Dia-Show zu basteln. Falls Ihr Tipps zur Optimierung habt, werden die sehr gerne angenommen.

Dia-Show Isle of Man 2008

Dienstag, 27. Dezember 2011

Sitzbankabdeckung

Morgen wird aus der Biposto eine Monoposto :-) Da kann ich mir nämlich bei meinem Freundlichen die Sitzbankabdeckung für den Soziussitz, in weiß, abholen. Und weil Winter ist, gibt es die mit 10% Rabatt. Das hört man doch gerne :-)

Die Gummimuttern für die hohe MRA-Racing-Scheibe sind bestellt, kommen aber wohl erst Anfang 2012 - macht ja nix, ist eh gerade nicht die Zeit für Highspeedrekorde ;-)

Samstag, 24. Dezember 2011

Beispiel

Mahlzeit,

wollte Euch noch einmal kurz ein Beispiel geben, was ich mit unvermögenden oder egomanischen Dosentreibern meine. In dem folgenden Clip, ist der Golf schon forsch (zieht ohne Blinker und recht dicht vor dem Mopped raus, ist aber noch im tolerierbaren Bereich). Die Krönung ist jedoch das Verhalten des Audifahrers. Dass selbst sowas mal passieren kann ist klar, darüber müssen wir nicht streiten, aber dieser Schwachmat hat auch nach der Diskussion mit den Beamten am Ende immer noch nicht verstanden, was er da überhaupt gemacht hat. Er ist sich nicht eine Sekunde darüber im Klaren, dass er das Leben des Motorradfahrers in große Gefahr gebracht hat. Ein  ungeübter Fahrer wäre möglicherweise gestürzt und überrollt worden. Kommentar des Audi-Fahrers "...ich habe doch geblinkt" und damit ist das für ihn vom Tisch. Diese Typen gehören nicht auf die Straße.

Hier nun das Video:


Ciao

Georg

Freitag, 23. Dezember 2011

'n paar Gedanken

Hallo Roggers, ;)

der Bundespräsident hält eine Rede, jeder Vereinsvorstand hält zur letzten JHV eine Rede, also schreibe ich mal mein Wort zum Jahreswechsel.

Nun steht das Christkind schon fast vor der Tür. So ein Jahr ist auch nicht mehr das, was es einmal war, ist irgendwie immer schneller rum. Egal. Ich wünsche allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Seht zu, dass auch im nächsten Jahr das schwarze Gummizeug an der Straße haften bleibt oder, wie die englischsprachigen Kollegen sagen: keep the rubber side down :-)

Dieses Jahr, war aus meiner Sicht als Motorradfahrer geil. Twinkers (meine S 1000 RR) macht mächtig Laune. Ich schätze nächstes Jahr gehen wir mal auf die Renne, ein wenig im Kreis fahren. Ich habe wirklich jeden km genossen, wie schon lange nicht mehr. Schade, dass ich nicht mehr Zeit aufbringen konnte.

Beim Stöbern durch eines der Foren, die ich so lese, wurde ich dieses Jahr durch mehrere Threads etwas irritiert. Früher, als Moppeds noch nach Benzin und Öl stanken, als sie Flecken ihres teuren Castrol-Blutes unter dem Ständer hinterließen, wo immer sie standen, nur widerwillig ansprangen, sich schüttelnd und hustend windeten, bis sie endlich eine blaue Wolke halbverbrannten Öls ausstoßend zum Leben erwachten, waren wir Moppedfahrer noch irgendwie eine Gruppe. Nein, das wird jetzt kein früher-war-eh-alles-besser-Beitrag. Ich meine, wir waren halt alle zu einer Gruppe Menschen zugehörig, die dem normalen Mitbürger irgendwie suspekt war. Wenn Du irgendwo in Moppedklamotten aufgetaucht bist wurdest Du immer arglistig von oben nach unten beäugt, aber keiner hatte die Eier in der Hose zu sagen:" Ey, für Moppedfahrer ist hier kein Platz.". Gedacht haben das aber sicher ganz viele, das hat man eindeutig an ihren Blicken ablesen können, aber sie hatten auch Schiss davor, dass dann vielleicht in 30 Minuten ein ganzer Haufen von diesen Lederträgern auftaucht und aus dem Laden eine Achterbahn macht. So war das. Damals.

Damals hätte auch wohl kaum ein Motorradfahrer andere Motorradfahrer, in einem Forum (ja, ich weiß, gab ja auch noch keine Foren) verurteilt. ZAPP... willkommen im here and now. Heute lese ich Threads in Motorradforen, in denen sich Motorradfahrer über andere Motorradfahrer, üble Purchen wohl, ereifern. Mit Schaum vorm Mund geifern Sie, dass die Raser von der Straße zu entfernen seien und dass Moppeds gefälligst nicht laut zu sein hätten. Schließlich würden ja die paar bekloppten Raser und Krawallbrüder für Streckensperrungen und Restriktionen anderer Art für alle Motorradfahrer sorgen. Ja, hallo? Wo bin ich denn? Diese Herrschaften sollten sich dann doch vielleicht besser einen Roller kaufen, einen E-Roller oder noch besser lieber ein Cabrio, Hybrid, versteht sich! Es ist echt unglaublich. Da spaltet sich also die moderne Gesellschaft in Nichtmotorradfahrer, motorradfahrende Gartenzwergbesitzer und Motorradfahrer auf und keiner sagt was. Keiner! Damit wir uns da nicht falsch verstehen, ich bin nicht der Meinung, dass ein Mopped den Lärm eines startenden Airbus übertrumpfen muss, aber es muss schon Sound haben. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass man vor einem Kindergarten 100 fahren muss, aber auf freier, gut einsehbarer Strecke, ausserorts braucht auch kein Schwein Tempo 70, weil es eine 120° Kurve gibt. An dem Tag, an dem nur noch E-Bikes zugelassen werden und sich Motorräder anhören, wie ferngesteuerte RC-Modelle mit E-Motor, bin ich mit dem Thema jedenfalls durch - falls ich da noch lebe. Aber die Chancen stehen gut, dass ich das nicht mehr erleben muss. Die einen sagen, weil das alles nicht so käme, die anderen, weil ich rauche, trinke, zu viel arbeite und Motorrad fahre.

Noch so ein Ding sind diese unsäglichen Warnwestenfahrer. Wenn wegen dieser Risikophobiker irgendwann die EU auf die Idee kommt, dass diese gelben Kasperlejacken zur Pflichtverkleidung für Motorradfahrer werden, dann werde ich Outlaw, versprochen.
Ja, natürlich wird man leichter übersehen als Motorradfahrer, aber das ist ja wohl nicht die Lösung des Problems. Wie wäre es denn einmal darüber nachzudenken nicht die Opfer zu geißeln sondern die Verursacher der meisten tödlichen Motorradunfälle von der Straße zu nehmen. Ja, genau, die Dosenfahrer, die qua Unvermögen oder egomanischem Verhalten dazu beitragen, dass Motorradfahrer sterben. Auf die Idee kommt heute kein Mensch mehr, nicht einmal in einem Motorradforum. Sic. Jeder von uns hat diese Situationen schon erlebt, PKW fährt ohne zu blinken und ohne Spiegel- oder gar Schulterblick vom Straßenrand an oder wendet über die Fahrbahn, PKW wechselt mit geschätztem Tempo 100 km/h auf der dreispurigen BAB von der mittleren Fahrspur auf die linke, ohne Blinken, ohne zu schauen, was von hinten kommt, Linksabbieger kann die Geschwindigkeit des ihm entgegenkommenden Motorradfahrers nicht einschätzen, denkt sich das passt noch und zieht rum, PKW-Fahrer fummelt am Navi/Zigarettenanzünder/liest Zeitung/schreibt SMS und übersieht den Motorradfahrer, to be continued. Die Liste ist lang. Das wird toleriert, das wird akzeptiert, das ist eben so. Das war eben ein Unfall. Das ist das Restrisiko. 

Schade, dass wir jetzt untereinander noch zwei Fraktionen aufmachen und uns auch noch selbst zerfleischen. Das ist nämlich gar nicht nötig, Feinde haben wir eh genug, wie ja die jüngsten Attentatversuche auf Motorradfahrer eindrucksvoll bewiesen haben (Öl-Flaschen-Werfer der einen Familienvater tötet und Splitthaufenverteiler). Hauptsache, wir sind alle schön pc. Political Correctness sollte langsam mal zum Unwort des Jahrzehntes gekrönt werden. In der eifrigen Befolgung von Befehlen sind wir Deutschen ja immer schon super gewesen und auch im vorauseilenden Gehorsam (s.a. Warnwestenträger). Das ist Tradition, da kann man stolz drauf sein. Muss man aber nicht.

Ja, das musste jetzt einfach mal gesagt werden. Macht ja sonst wieder keiner ;-)

Ich wünsche Euch allen ein unfallfreies und tolles 2012, mit viel Spaß an unserem gemeinsamen Hobby.


Euer
Georg

Samstag, 29. Oktober 2011

LSL Kupplungshebel

So, nachdem ich endlich den 7er (!) Innentorx habe, ist der kurze LSL-Kupplungshebel auch verbaut. Letzten Sonntag folgte dann der Praxistest, in Form eines kleinen Ausflugs zum Café Hubraum.

Foto (c) Café Hubraum
und zur Bevertalsperre mit Iris, Silvia und Gerald. An der Bevertalsperre machten wir natürlich einen Pitstop bei der Zornigen Ameise. Wir hatten super Wetter und Lorenz war, wie immer äußerst nett und sehr um seine Gäste bemüht. Es waren noch ziemlich viele Kollegen mit Mopped unterwegs, entweder hat die Anzahl der Saison-Kennzeichen abgenommen oder viele haben den Oktober noch mit drin. Ich war schon ein wenig überrascht und hatte das Gefühl, dass sonst weniger Bikes um diese Zeit unterwegs waren. Naja, nach diesem Sommer nutzt man natürlich jeden Sonnenstrahl, der sich bietet aus. 

Zum LSL-Kupplungshebel: die zur Kupplungsbetätigung benötigte Handkraft ist subjektiv etwas größer, eigentlich ja auch logisch, weil der Hebel kürzer ist. Meine große Sorge war, dass es Probleme mit dem Mikroschalter, bzw. dem Quickshifter geben könnte. Diese hat sich jedoch nicht bewahrheitet, denn alles funktionierte nach dem Einbau exakt so wie es sein soll. Cool. 
Nicht so cool, war, dass ich Montag morgens dann mit einem ekligen, grippalen Infekt aufwachte. Da ich das Vergnügen ja schon während unserer Motorradtour an Mosel, Hunsrück und im Sauerland, im September hatte, dachte ich eigentlich, mit dem Mist für dieses Jahr durch zu sein. Weit gefehlt! Montag habe ich echt mit mir gerungen, ob ich aufstehe oder nicht, so dreckig ging es mir. Naja, ein paar Aspirin Complex bringen den Mann dann schon wieder halbwegs in Schwung. Heute, am Samstag, sieht es schon wieder ganz gut aus. Hoffentlich ist das Thema dann für dieses Jahr erledigt.

Montag, 3. Oktober 2011

Sonntag, 02.10.2011
Endlich geht es mir mal wieder etwas besser. Zwar sitzen die Bronchien noch irgendwie zu aber so grundsätzlich geht es bergauf. Nachdem ich mich den Vormittag über auf der Liege im Garten herumgelümmelt habe, überfiel mich so ein undefiniertes Gefühl, etwas tun zu müssen. Genau, da waren ja noch die LSL-Hebel, die während unserer Tour eingetroffen sind. Also wollen wir uns mal an den Einbau machen. Gekauft habe ich die Hebeleien bei Timo Schell, Inhaber von BigRisk, den ich vom S 1000 RR-Forum her kenne.

Warum der Umbau? Nun die werkseitig montierten Hebel sind ja keineswegs schlecht. Sie sind nur ziemlich lang und der Hebelweg des Kupplungshebels ist nicht verstellbar. Da ich aber gerne nur mit zwei Fingern bremse und auch kupple, ist die Baulänge hinderlich, weil man sich beim Betätigen der Hebel dann die restlichen Fingerchen einklemmt.

Serienbremshebel BMW S 1000 RR
Zunächst geht es also an den Austausch des Bremshebels, da dies der bequemere Job ist. Hier muss nur die Mutter, an der Unterseite der Schraube, die den Hebel hält entfernt werden, anschließend die Schraube herausgedreht und entnommen werden, schon kann man den Hebel vorsichtig nach vorne herausziehen. Umgekehrt läuft dann natürlich der Einbau des neuen LSL-Hebels, ein bisschen Lagerfett an die entsprechenden Stellen, Schraube rein, Mutter drauf, mit Drehmoment anziehen, fertig. Das Ergebnis sieht dann so aus...

LSL-Bremshebel, kurz, verstellbar
Nun geht es an den Kupplungshebel. Hier muss man die gerändelte Einstellmutter bis an die Armatur reinschrauben, aber auch nur soweit, dass der Schlitz, der über die ganze Länge verläuft, mit dem Schlitz an der Armatur fluchtet. Nun muss der Kupplungshebel demontiert und der Bowdenzug aus dem Griff entnommen werden. Es sollte dann im Anschluss der kleine, schwarze Platikhebel, der den Microschalter betätigt vom BMW-Hebel auf den LSL-Hebel umgebaut werden. 

Tücke im Detail, der  (geschätzt) 8er Torx fehlt - d.h. Pause für den Schrauber.

Und hier scheiterte der Schrauber, denn diese Micky-Mouse-Schraube ist bei der BMW als Torx-Schraube ausgeführt. Ich habe ja schon so ziemlich alles, was eine Werkstatt braucht, aber einen derartigen Uhrmacher-Torx habe ich nun leider noch nicht. Somit ist das Projekt hier zunächst unterbrochen, bis zum morgigen Kauf eines passenden Torx-Schlüssel-Satzes. Fortsetzung folgt...


Der etwas andere Motorrad-Jacken-Test

Da brauche ich nicht viele Worte machen, einfach dem Link folgen ;-)


Bulletproof-BMW-Streetguard

"Wenn einer eine Reise tut...

...dann kann er was erzählen." So sagt der Volksmund und so ist es ja in aller Regel auch. Und dann gibt es noch den Spruch "Erstens kommt es zweitens immer anders als du denkst." Beide treffen auf unsere Reise zu, doch nun erst einmal der Reihe nach.

Samstag 24.09.2011
Die Vorbereitungen für die nächste Woche, die wir mit den Motorrädern in der Eifel, an der Mosel, im Hunsrück und im Sauerland verbringen wollen sind weitestgehend abgeschlossen. Die Strecken wurden in MapSource fürs Garmin zusammengebastelt und auf die Speicherkarte geladen, das Gepäck ist schon einmal grob vorsortiert. Also werden zunächst noch die anstehenden Pflichten in Form diverser Gartenarbeiten erledigt. Nach Kastanien- und Walnußsammelaktion, dem Zusammenharken der ganzen Schalen, dem anschließenden Rasenmähen und letztlich dem Abtransport des ganzen Grünschnitts zum Wertstoffhof, weil die eigenen Komposter schon aus allen Nähten platzen, ist es vollbracht. Nun geht es noch einmal an die Fahrzeugpflege. Die Insektenfriedhöfe sollen vor der Tour noch entfernt werden, Ölstand, Kettenspannung und Pflegezustand sollen kontrolliert werden. Bei der Kettenreinigung fällt mein Blick auf den Hinterreifen der S1R² und nachdem ich mir den Profiltiefenmesser aus der Garage geholt habe, bestätigt sich der äußere Anschein. Leider ist die Pelle schon unterhalb der gesetzl. verordneten Mindestprofiltiefe. Der vordere Reifen liegt noch gerade eben im akzeptablen Bereich. Fest steht, für die Woche reicht das nicht mehr aus, sonst fahre ich ab Mitte der Woche auf dem Gewebe. Schnell noch über das S1000RR-Forum abgefragt, wie aktuell die Lieferzeit für die Metzeler Racetec Interact K3 aussehen, mit dem Ergebnis, dass vermutlich mit 2 -3 Tagen Lieferzeit zu rechnen sei. OK, nun ist Samstag Nachmittag, da geht eh nichts mehr. Also schnell im Web nach Dealern an der Mosel gesucht und fündig geworden bei BMW Adolf Hisgen, Trier flux noch die Telefonnummer notiert und für Montag einen Anruf vorgemerkt. Abends waren wir dann noch bei meinem Bruder und seiner Familie zum Abendessen und auf ein Gläschen Rotwein, war sehr nett.

Montag, 26.09.2011
Der Sonntag war soweit unspektakulär. Abends waren wir noch bei Busi & Sabine, um zum Geburtstag zu gratulieren, war auch ein sehr netter Abend, nur mit den Bierchen mussten wir uns angesichts der bevorstehenden Tour etwas zurückhalten. Am Montag Morgen will Silvia uns zum Frühstück ein paar Brötchen holen, was aber zunächst einmal scheitert, da das Sicherheitsschließsystem der Haustüre nicht mehr öffnet. Du kannst den Schlüssel drehen wie die wilde Wutz, an der Tür rumhämmern und rütteln, da regt sich gerade gar nichts mehr. Also mal den Schlüsseldienst angerufen, der zusagt bis 11 - 11:30 Uhr vor Ort zu sein. Diese Zeit lässt sich ja nun nutzen um bei BMW Hisgen anzurufen und nach den Reifen zu fragen und: Bingo! Er kann die Reifen bis Dienstag Mittag im Hause haben und um 14 Uhr kann ich bei ihm eintrudeln, um die Pellen aufzuziehen. Das wäre also schon einmal geklärt, bedeutet aber andererseits, dass die für Dienstag eigentlich geplante, große Runde, bis in die Rhön dann wohl ausfällt. Inzwischen ist es 13:30 Uhr und vom Schlüsseldienst keine Spur und auch kein Anruf. Also rufe ich wieder an, mit dem Ergebnis, dass er in wenigen Minuten da sein will. Um 14:00 Uhr stehen wir also endlich an der Tür und nach ca. 30 Minuten Herumprobieren steht fest, heute wird das ganz bestimmt nichts mehr. Nach dem ganzen Stress ist es dann letztlich 15:30 Uhr bis wir endlich auf den Moppeds sitzen und damit ist der erste Tag schon einmal gründlich im Eimer. Auf mehr oder weniger direktem Wege begeben wir uns nun nach Neumagen-Dhron, an die Mosel und beziehen unser Quartier im Hotel zur Post.   



Foto (c) Hotel zur Post, Neumagen-Dhron
Das Haupthaus ist leider schon ausgebucht und man hat uns im Gästehaus untergebracht, direkt an der Mosel und vis-a-vis des Römer-Weinschiffes. Das Zimmer ist soweit ok, wenn man davon absieht, dass das Bad extrem klein ist. Dafür gibt es für die Moppeds einen Garagenstellplatz ohne Aufpreis. Lecker Abendessen waren wir im Hotel & Restaurant zum Anker, ebenfalls direkt am Moselufer.

Nachbau eines römischen Weinschiffes, an der Anlegestelle, gegenüber unseres Hotels

Dienstag, 27.09.2011
Nach dem Frühstück geht es erst einmal zur Apotheke, denn uns beide quält ein wenig aufkommender Halsschmerz. Das hat gerade noch gefehlt! Im noch leichten Morgennebel auf gewundenen Strassen von Neumagen-Dhron, über Piesport auf die andere Moselseite und dort vom Tal in Serpentinen hoch in die Weinberge. In dieser schönen Umgebung lassen sich auch schöne Fotos von schönen Moppeds machen ;-)

S 1000 RR im Weinberg

F 800 R ebenfalls im Weinberg



Die Landschaft geizt auch nicht mit Reizen.


Nach etlichen netten Kilometern müssen wir uns dann nach Trier begeben, um die Reifen aufziehen zu lassen. Um 13:30 Uhr rollen wir bei Hisgen auf den Hof. 3660 km haben die Metzeler Racetec nun bei eher touristischer Fahrweise gehalten, ein ganz gutes Ergebnis, finde ich. Der Service von BMW Hisgen ist auf dem gewohntem Level und so fahren wir nach einem Plausch und einem Tässchen Kaffee mit der F 800 ersteinmal  die nächste Frittenbude an. Nach dem Pitstop geht es nun weiter in den Hunsrück hinein, Hermeskeil, Züsch, Nonnweiler, Wadern sind Namen auf der weiteren Route, die uns dann über einen Bogen um Trier wieder nach Neumagen führt. Hier beschließen wir den Tag mit Flammkuchen und Dornfelder aus eigener Produktion von Sandra und Ralf Görgen. Inzwischen haben wir die Gewissheit uns einen tollen gripp. Infekt eingefangen zu haben. Der Halsschmerz ist unser ganztägiger Begleiter und die Nase beginnt zu laufen :-(


Mittwoch, 28.09.2011
Nachdem es uns echt nicht prickelnd geht, beschließen wir lieber etwas länger liegen zu bleiben. Eine heiße Dusche hilft einem ja dann doch irgendwie in die Gänge zu kommen. Die Nase läuft immer noch prima, die Halsschmerzen klingen aber ab - immerhin! Nach dem Frühstück setzen wir uns nun in Richtung unseres zweiten Etappenziels in Bewegung, welches im Sauerland liegt. Also fahren wir die Mosel entlang bis hinter Cochem, wo wir einen frischen Metzger zu uns nehmen, um die Reise gestärkt fortzusetzen.

Ich hätte meinen Metzger gerne gut durch und außem kross!

Bis Koblenz geht es nun die Mosel hoch und vor Koblenz dann eben auf die A48. Ich glaube, ich habe Fieber. Silvia geht es schon wieder etwas besser - es wird ja auch immer behauptet, Frauen seien zäher. Ich schwitze schon, wenn ich nur den Helm aufsetze. Anhalten, irgendwo im Stadtverkehr ist echt die Qual und es sind "nur" 26° C, also wird was dran sein, am Fieber. Eigentlich hatte ich geplant über Bad Ems, Nassau, Diez noch einmal kurz nach Südosten auszubrechen, um dann den Landsträßchen Richtung Norden, nach Eisborn, bei Balve zu folgen, aber dazu fühle ich mich jetzt nicht gut genug. So fahren wir von der A48 auf die A3 und verlassen diese dann bei Neusatdt/Wied wieder. Hier schlagen wir uns auf wunderschön kurvigen Straßen quer durch, in Richtung Siegen, zur A45. Die 45 verlassen wir dann in Werdohl und schlängeln uns weiter, über Balve nach Eisborn zu unserem Hotel, das erstaunlicherweise wieder einmal Hotel Zur Post heißt. In diesem Hotel waren wir jedoch schon vor einigen Jahren einmal und es hat uns schon damals gut gefallen. Auch dieses Jahr wurden wir nicht enttäuscht. Das Haus empfehle ich daher sehr gerne uneingeschränkt weiter. Auch hier bekamen wir für die Moppeds ohne Aufpreis eine Garage. Abends verwöhnten wir uns mit einem netten Abendessen und einigen Weizen.




Donnerstag, 28.09.2011
Gesundheitlich bin ich wohl heute auf dem Tiefpunkt angekommen. Wir haben uns für eine Runde entschieden, auf der wir drei der Seen anfahren, Listertalsperre, Biggesee und Sorpe. Fahrerisch waren die ganzen Strecken dorthin, um die Seen herum und die Verbindungsetappen wunderbar kurvig, aber qualitativ kein Vergleich zu den Straßenoberflächen an Mosel und im Hunsrück, die ganz hervorragend sind.  

Mittag in Sauerland-County
 
So viel kaputte und notdürftig geflickte Straße wie in den zwei Tagen hier, habe ich so konzentriert schon lange nicht mehr gesehen. Sobald die Straße kein B mehr vor der Nummer trägt kann man quasi in den Offroadmodus schalten. Besser man fährt hier mit einer GS hin, bis da was passiert. Mit brennenden Augen, schlaffen Muskeln und triefender Nase durch die Schlaglöcher zu hoppeln ist nicht wirklich besonders reizvoll. Reizvoll hingegen war dann der Stop am Ostufer des Sorpesees, wo wir bei netten 25° C einmal direkt ans Wasser konnten und ein wenig pausierten.

Sorpesee-Ostufer

Der Abend im Hotel war wieder gemütlich. Gut versorgt verbrachten wir ihn auf der Terasse, bei Speis und Trank.

Montag, 19. September 2011

Plastische Chirurgie, Teil 2 - Lackieren

Guten Abend,

es ist schon wieder eine Weile her, dass ich zuletzt gepostet habe, aber nun geht es ja weiter. Gerade gestern Abend bin ich aus der Schweiz zurück gekommen, wo wir an der alljährlichen Pässe-Tour des KIA Sorento-Forum teilgernommen haben,  die von Stefan Eggenberger wieder einmal ganz hervorragend organisert war! Eigentlich wollte ich möglichst vor der Tour noch die LSL-Hebeleien angebaut haben, aber leider steht die Lieferung noch aus, da LSL einen Engpaß bei Zulieferteilen hat. Nun denn, dann kommt der Bericht dazu eben später.

Vor der Tour habe ich noch schnell einige Verkleidungsteile der S1R² demontiert und nach Duisburg zu meinem Lieblingsschrauber gebracht PS KFZ Meisterwerkstatt, Duisburg. Oliver und sein Lackierer, Marcel sind immer am Start, wenn man sie braucht und liefern saubere, fachmännische Arbeit zu einem fairen Preis ab. Sie macht auch als Semi-Nuda noch eine gute Figur, die S1000RR. Vielleicht wäre so eine halbverkleidete Version als S1000S ja sogar noch eine interessante Nieschenlösung :-) Neben den beiden unteren Seitenverkleidungen ließ ich von Marcel auch noch die Hinterradabdeckung lackieren.


BMW S 1000 RR ohne untere Verkleidung (rechts)



BMW S 1000 RR ohne untere Verkleidung (links)

Heute war ich dann die Teile abholen und bin echt begeistert, 3-farbige Lackierung, alle Farben auf den Punkt getroffen, man sieht de facto keinen Unterschied zu den angrenzenden original in BMW-Motorsport-Farben lackierten Teilen der oberen Verkleidungshälfte.


Die Verkleidungsteile, frisch von Marcel lackiert



Es folgte nun logischerweise der Einbau und ich bin echt voll begeistert. Da die Schrauben alle nur mit 2 Nm angezogen werden dürfen, habe ich sicherheitshalber Loctite, mittelfest (blau) verwendet, damit die Schrauben nicht verloren gehen :) Das Ergebins der 2. plastischen Operation kann sich meiner Meinung nach auf jeden Fall sehen lassen. Hier nun ein paar Fotos mit den montierten Teilen.


Hinterradabdeckung in Motorsportfarben



Unteres Verkleidungsteil, in Fahrtrichtung links, in BMW-Motorsport-Farben



Unteres Verkleidungsteil, in Fahrtrichtung rechts, in BMW-Motorsport-Farben



Samstag, 6. August 2011

Plastische Chirurgie, Teil 1 - der Kennzeichenhalter

Auch das beste Stück bietet Raum für individuelle Optimierungen. So natürlich auch die S1000RR. Wenn ich mir die Maschine von der Seite anschaue, dann stört mich doch die serienmässige Kennzeichenhalterung. Dieser überproportional große Bürzel, der wie ein Satellit nach hinten herausragt und das Kennzeichen auf Abstand zum Fahrzeug bringt wirkt für mich wie ein Fremdkörper. 

Vorher: S 1000 RR mit serienmässigem Kennzeichenhalter
Zeit also das abzustellen. Ralle Bikes & More bietet da eine schöne Alternative. Ein Halter aus Edelstahl, mit schwarzer Kunststoffbeschichtung, der direkt unter das Heck gebaut wird. Genutzt werden hierfür die vorhandenen Aufnahmepunkte. Integriert ist eine eigene LED-Kennzeichenbeleuchtung und als Clou ist der Neigungswinkel des Halters verstellbar, so dass man den Winkel des Kennzeichens nach Belieben einstellen kann. Er wird wahlweise mit Montageblechen passend für die serienmässigen oder für Nachrüstblinker geliefert. Am besten kommt das Heck der S 1000 RR zweifelsohne komplett ohne Kennzeichen und Blinker zur Geltung.




Das ist aber in diesem, unseren Lande bekanntermassen leider gar nicht möglich. Eine deutlich schönere Lösung ist dann aber immerhin der schon erwähnte Halter von Ralle Bikes & More. Hier einmal ohne das Kennzeichen. Auch die Blinker lassen sich bei der Montage in verschiedenen Winkeln, passend zur Stellung des Kennzeichens fixieren.


Fertig montiert, mit dem kleinen Kennzeichen ergibt sich so eine wesentlich stimmigere Ansicht der Heckpartie, als in der Serienausstattung.



Hier noch einmal eine fotografische Gegenüberstellung Serie vs. Ralle Bikes.







Vorher: das Serienteil...













und nachher: Ralle Bikes & More-Halter

Sonntag, 17. Juli 2011

Mal wieder unterwegs

Moin,

habe ja schon wieder eine Weile nix gepostet hier. War aber auch kaum Zeit für irgendwas, in den letzten Wochen. Also denn mal los:

Irgendwann, in den vergangenen Jahren, habe ich mir mal das Buch "Ruhrgebiet und Westfalen", aus der Reihe "Erlebnis Motorrad", von Wolfgang Berke und Uwe Hirschmann gekauft (ISBN 3-89861-574-X). Ein Motorradführer für Touren, quasi um die Ecke. Da der Niederrhein und das Münsterland ja auf die Dauer aufgrund ihres Kurvenmangels mehr als langweilig werden, muss man ja mal etwas anderes suchen, das auch im Rahmen einer sommerlichen Feierabendrunde zu machen ist. Vor einigen Wochen haben wir daher einmal für einen Samstag Nachmittag die Tour 1 - Velbert/Elfringhauser Schweiz auserkoren und abgefahren. Diese startet am Haus Scheppen, führt über Langenberg, Donnenberg, Herzkamp,Bredenscheid, Halloh, Hasslinghausen, Hiddinghausen, Buchholz, Hattingen, Bredenscheid, Nierenhof, wieder Richtung Haus Scheppen. das Fazit ist ein klares: naja. Gerade der erste Teil der Strecke ist von der Fahrbahnbeschaffenheit sehr bescheiden und viele Streckenabschnitte sind arg reglementiert. Man läuft also ständig Gefahr den Führerschein oder den Spaß an der Runde zu verlieren. Welches der Übel man sich aussucht, liegt wohl an persönlichen Notwendigkeiten und Stimmungslagen ;-) Ich muss sagen, dass dies aber auch so von den Autoren, im Buch erwähnt wird. Ein paar ganz nette Kurven gibt es schon, aber der Straßenbelag und die ewigen Limits machen mir keinen Spaß und von daher sammelt diese Strecke bei mir keine Punkte und wird ersatzlos gelöscht.

Etwas später hatten wir dann ein Wochenende im Sauerland geplant, nach wie vor mein Lieblingsrevier in der näheren Umgebung, aber leider spielte das Wetter ganz und gar nicht mit, so dass wir das Hotel umbuchten auf das Wochenende 15. - 17.07.2011.

Vor dieser Tour stand dann noch meine BD-Pardy an. Fuffzich wird man ja nicht alle Tage :-) Die hat zwar nicht direkt was mit dem Moppedfahren zu tun, wenn man mal davon absieht, dass locker 60% der Gäste Motorradfahrer waren. Die Party war für meinen Geschmack ganz gut, leider fand ich nicht die Zeit, mit jedem der Gäste so lange zu reden, wie ich es sehr, sehr gerne getan und diese es auch verdient gehabt hätten. Das hat mir bei einigen Freunden schon echt leid getan. Kann man nix machen, beim 60. wird alles besser - vielleicht :-) Bis ca. 4 Uhr morgens haben wir gefeiert, somit war am Sonntag natürlich nix mit Moppedisieren mehr.

Es folgte nun die Motorradtour des Schützenvereins Lackhausens oder besser: die Tour der motorradfahrenden Mitglieder des Schützenvereins Lackhausen, die am 03.07.11 stattfand. Wie immer hatten Gerald und Uwe eine nette Strecke eruiert und geplant. Um 08:30 Uhr trafen wir uns auf dem Parkplatz des EDEKA Komp, Lackhausen und warteten auf einen der Teilnehmer und warteten auf einen der Teilnehmer und warteten... bis 9 Uhr :-) Dann hieß es aufsitzen und abrücken. 13 Motorräder  und 3 Sozias düsten also gen Sauerland. Nach unspektakulärer Fahrt zu Stavros - der üblichen Pinkelpause und einem Kaffee, war der Nachzügler leider immer noch nicht da. Per SMS war klar, dass er nachkam, aber wann er eintreffen würde nicht. Also noch einmal warten bei Stavros.... nee, kam nix. Also wieder los. Das Wetter war eher der bescheidenen Natur, mit max. ca. 15° C, aber es war trotz dicker Wolken wenigstens immer noch trocken. In Plettenberg warteten wir erneut auf den "verlorenen Sohn". Enige in der Gruppe hatten nun aber genug gewartet und beschlossen dann schon einmal zum nächsten planmäßigen Zwischenstopp zu düsen. Wir rauchten noch eine, smsten noch einmal und letztlich traf der Kollege dann auch ein. Seine Batterie hatte morgens schlapp gemacht und so hing er etwas hinterher. Da er aber als einer der schnelleren Fraktion bekannt ist, hat er dann auf der BAB alles gegeben, um uns zu erreichen, hat sich nur leider anschließend ein wenig verfahren :-)
Wie auch immer, Ende gut, alles gut. Nun waren wir also in einer netten, überschaubaren Gruppe mit ca. 6 Moppeds unterwegs und so konnten wir auch mal ein bisschen angasen, um zu den Kollegen, die ca. 30 Minuten vorher abfuhren, aufzuschließen he, he,he...

Am Zwischenstopp angekommen, durften wir zu unserer Genugtung feststellen, dass die Kollegen trotz Vorsprung gerade einmal ihr Bestellung aufgegeben hatten, wir sind also gut unterwegs gewesen! Leichter Nieselregen, aber echte Männer essen draussen! Also bleiben wir hartnäckig auf der Terasse und das half, der Regen sah ein, dass er keine Chance hatte und zog ab. Einen kleinen Mantateller später ging es dann weiter. Die Strecke insgesamt war wirklich nett mit sehr schönen kurvigen Abschnitten, einziges Manko war halt das etwas bescheidene Wetter, aber immerhin blieb es größtenteils trocken - da haben wir schon anderes erlebt. Nach insgesamt ca. 450 km kamen wir dann wieder zu Hause an, wo natürlich die Sonne schien, tz...

Jetzt hatte ich ca. 1600 km auf der Uhr, Zeit für die erste Inspektion und Reset des Drehzahlbegrenzers der S1000RR. Daher brachten wir die Moppeds in der folgenden Woche zum MZ Niederrhein wo beide ihre erste Inspektion erhielten. Das nun entfesselte Potential der S konnte ich dann aber noch nicht auskosten, weil als nächtes Event das Schützenfest anstand und damit ein komaähnlicher Zustand vom Donenrstag bis Dienstag. Auch am Mittwoch waren die Nachwehen der Veranstaltung noch so deutlich, dass ich mir Moppedfahren lieber geschenkt habe.


Am 15.07.11 stand nun das verschobene Sauerlandwochenende auf dem Plan. Natürlich war es am Freitag wieder stressig und natürlich kamen wir wieder erst später los, als eigentlich geplant. Für diesen Turn und in weiser Voraussicht auf weitere Touren und die Isle of Man 2012 habe ich mir von SW Mototech, ein cooles Seitentaschensystem gekauft, doch dazu mehr in einem anderen Posting.
Freitag, 15.07.11, ca. 18:30 Uhr, das Gepäck ist gepackt und am Mopped verstaut. Ab ging es auf schnellstem Wege, über die BAB, in Richtung Züschen, wo wir im Land-Gut-Hotel Mühlengrund gebucht hatten. Unterwegs dann sicherheitshalber mal angerufen und Bescheid gegeben, dass wir etwas später eintrudeln würden. Die Küche war bis 20:30 Uhr geöffnet, das war natürlich ein Ansporn, das Ziel bis dahin zuerreichen :-) Dennoch haben wir das Ziel knapp verfehlt und waren erst kurz vor 21 Uhr am Ort. Der Service des Hotels ist aber prima und man hat die Küche natürlich unter Strom gehalten! So gab es also noch ein leckeres 3-Gänge-Menü und ein paar Weizen. Da die Woche insgesamt stressig war, letztlich bis zur Ankunft, brauchte es für die Bettschwere auch nicht mehr. So gingen wir aufs Zimmer, wollten eigentlich noch etwas TV sehen, schliefen aber ruck zuck ein.

Für den Samstag hatte ich eine Tour ins Garmin geladen, die mit 297 kurvigen km für den ultimativen Fahrspaß sorgen sollte. Da gibt es nicht viel weiter zu ergänzen, die Strecke war echt cool. Wir kamen zwar immer wieder auch einmal durch ein Dörfchen, aber am Ortsausgang wurde man für ewas Zurückhaltung gleich mit einer Extradosis Kurven belohnt. Diese Strecke kann ich, ebenso wie das zuvor erwähnte Hotel nur wärmstens empfehlen. Teilweise gibt es Serpentinen, wie in den Alpen, dann gelegentlich mal Straßen zweiter Ordnung (mit Mittelstreifen) und viele Straßen dritter Ordnung (ohne Fahrspurmarkierung), aber alles mit extremen Spaßfaktor. Hinzu kam, dass die Straßen für einen Samstag sehr wenig frequentiert waren. Abends, wieder im Hotel eingetroffen, machten wir zwei Saunagänge und ließen uns anschließend wieder vom 3-Gänge.Menü verwöhnen.
Heute, am Sonntag Morgen, bescherte uns der Blick aus dem Fenster dann kein gutes Zeichen für den Tag, es regnete Bindfäden. So haben wir erst einmal ausgiebig gefrühstückt, ausgecheckt und uns ins Regenzeug eingewickelt. Als wir dann starteten, hörte der Regen auf - gut so. Dennoch war es arg stürmisch und der Himmel dunkelgrau, so dass wir uns entschieden von Züschen über Winterberg, Olsberg und Bestwig, direkt zur BAB zu fahren, um die Heimreise anzutreten. Kaum auf der BAB, wurde es wieder wärmer und wärmer, also wurde der nächste Rastplatz angefahren und das Regenzeug wieder verstaut. Da der Himmel aber nach wie vor nicht vielversprechend aussah, blieben wir beim Plan, Richtung Heimat weiter auf der BAB zu bleiben. Wenige km später bekamen wir dann auch noch einen Regenschauer ab, dann klärte es sich aber auf. Schließlich fuhren wir dann noch zum Motorradtreff Vogel, Marl - wo wir uns einen Kaffee und eine Schale Pommes "gönnten", beides ist dort aber nicht unbedingt zu empfehlen, der Kaffee, ziemlich dünn, die Pommes dafür ziemlich fettig.
Anschließend ging es die letzten 40 km trocken und zügig nach Hause.

Ciao
Georg

Edith: Weia Fehler, Fehler, Fehler, den Rest dürft ihr aber behalten.
P.S.: Wenn ich gecheckt habe, wie ich hier einen Downloadlink reinbasteln kann, werde ich den GPS-Track der Route mal hochladen.

CU...

Freitag, 27. Mai 2011

Karte ade, Navi juche!

Heute traf die SW-Mototech Kugeklemme für das Garmin Zumo ein. Bestellt habe ich diese bei MOTONIK (Roland Klau), der u.a. mit Motorradteilen und -zubehör handelt, aber auch geführte Touren, mit oder ohne Mietmotorrad veranstaltet und Motorradanhänger vermietet. Nun ging es also erst einmal in die Garage. Die Montage des sauber verarbeiteten SW-Mototech Lenkkopfhalters ging absolut simpel von der Hand. Alles, was der Mensch dazu benötigt, ist ein passender Inbusschlüssel. Die Halterung könnte man im weitesten Sinne als eine Art Dübel bezeichnen, den man einfach in die Öffnung des Lenkkopfes einsteckt. Zieht man nun die Inbusschraube an drücken sich die beiden Hälften des Halters auseinander und verkeilen sich so im Rohr. Eine simple und gut funktionierende Lösung.

Montierte Kugekklemme von SW-Mototech
Anschließend wird der Innensechskant noch mit einer schwarzen Kunststoffkappe abgedeckt. Jetzt kann man den Kugelkopfverbinder aus dem RAM-Mount-Pack des Garmin verwenden. Dieser wird mit einem Ende auf den Kugelkopf der Lenkkopfhalterung aufgesteckt und in das andere Ende steckt man den Kugelkopf der Navi-Halteschale von Garmin. 

Auf die Kugelklemme aufgesteckte RAM-Mount-Halterung von Garmin
Durch die Kugelgelenke kann man so nahezu jeden beliebigen Winkel für das Gerät einstellen, so dass es später immer im Blickfeld liegt, aber nicht stört, weil es z.B. den Zugriff auf den Zündschlüssel erschwerte oder Armaturen verdeckte.

Oben eingesteckte Halterung des Garmin

Jetzt also noch die richtige Einstellung gewählt, das Navi in die Schale eingelegt und verriegelt, schon kann es losgehen. Dann sieht die ganze Angelegenheit betriebsbereit so aus, wie unten abgebildet.



Zumo 210 in montierter Halterung
Jetzt heisst es nur noch auf besseres Wetter für das Wochenende hoffen!

Sonntag, 22. Mai 2011

Eine Runde im Bergischen Land, Sa. 21.05.2011

Foto (c) Garmin



Samstag haben wir der F 800 R und der S1R² mal ein Stückchen des Bergischen Landes gezeigt. Da ich dazu tendiere, mich regel- mäßig zu verfahren, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin, weil ich stets einfach der Nase und den Kurven, die sie ausmacht folge, sollte hierfür ein Navi her. Auf die S1R² mag ich mir einfach keinen Tankrucksack mit Kartenfach montieren, das gefällt mir optisch überhaupt nicht. Also bestellte ich mir das Garmin Zumo 210 , das die für mich wichtigen Features beinhaltet, wie Bluetooth und Routenplanung am PC und somit für meine Zwecke eigentlich vollkommen ausreichen sollte. Es wird mit allerlei Befestigungsmaterial geliefert, jedoch ist die ideale Lösung für meine S leider nicht dabei. Daher habe ich mir neben einem Bluetooth-Ear-Set, einer 4 GB SDHC-Card, zum Abspeichern von geplanten Routen, auch die SW-Mototech-Kugelklemme für den Lenkkopf der S 1000 RR bestellt. 

Foto (c) SW-Mototech
Dieser ist leider aber bis Samstag noch nicht eingetroffen. Bis zum Wochenende wollte ich mich schon einmal mit dem Navi beschäftigen, insbesondere natürlich mit der Routenplanung am PC, mittels des mitgelieferten Programmes Mapsource. Wie ich feststellen musste, ist das kein allzu einfaches Unterfangen, denn die Möglichkeiten, die die Software bietet sind ausgesprochen umfangreich, die Bedienungsanleitung aber nicht sonderlich hilfreich. Nur durch die Diskussion mit Freunden, die der Materie kundig sind und dank einiger hilfreicher Tipps aus dem Web, ist es mir gelungen, eine aus dem Web geladene Route überhaupt auf das Navi zu laden und auf meine Bedürfnisse anzupassen, z.B. durch Änderung des Start- und ZIelpunktes. Als ausgesprochen sachdienlich erwiesen sich dabei die folgenden Links: Naviboard.de - Pocketnavigation.de - Verwandern.de - Silvia und Kurt aus Wien , die ich sehr empfehlen kann.

Sender, am Bismarck Turm, Velbert
Eine passende Route fand ich im Downloadbereich von Motorrad und Reisen - die es dann noch anzupassen galt. Der Versuch, dies umzusetzen hat mir einige Abende lang den letzten Nerv geraubt, hat aber letztlich dann doch funktioniert. Anschließend ist es so, wie immer: wenn Du einmal weißt, wie es geht, ist es natürlich sehr einfach:-) Da die Halterung noch nicht da war, versuchte ich es mit der rein akustischen Routenführung über das Bluetooth-Ear-Set. Das Koppeln der Geräte war einfach, einen Haken hat die Geschichte jedoch, denn das BT-Set ist etwas träge und so hört man von einer Ansage wie "Biegen Sie in 2,5 km rechts in die xy-Straße ein" leider nur etwas wie: "<PIEP> 5 km rechts in die xy-Straße ein <PIEP>". Das ist nicht wirklich gut. Ferner hatte ich die Autorouting-Funktion deaktiviert, da ich in einem der Foren las, dass das Autorouting die Tour zerschießen kann und durch Neuberechnungen so aus der geplanten Route eine völlig andere werden kann. Das ist soweit ok, wenn man neben der akustischen Ansage auch die Karte des Navis vor Augen hat und so sieht, wenn man von der Route abweicht. Wenn man also nur die teils verstümmelte, akustische Routenführung hat und so vom Kurs abkommt, stellt man das leider erst dann fest, wenn die Stimme im Ear-Set verstummt und keine Meldungen mehr kommen. So ist es uns dann am Samstag auch ergangen. Daraufhin habe ich doch mal das Autorouting aktiviert und es hat auch funktioniert. Ein lustiges Erlebnis hatten wir noch in der Nähe des Bismarck Turms. Auf der Route lag ein Wegpunkt oben am Turm, bei dem dort angesiedelten Café. Diesen Punkt wollten wir uns ersparen und sind an der Sackgasse vorbeigefahren. Offensichtlich ist das Navi jedoch der Ansicht, dass es erst auf der Route weitergehen darf, wenn ein Wegpunkt auch angefahren wurde. Somit haben wir dann die schöne, äußerst kurvige Strecke rund um den Turm herum zwei Mal genossen und tranken dann eben doch einen Kaffee am Turm Café :-) Weiterführende Infos zu den Bismarcktürmen gibt es übrigens hier: Bismarcktürme und Bismarcksäulen.

Insgesamt ein sehr schöner Tag, mit rund 270 gefahrenen Kilometern. Gestartet haben wir unsere Runde am Haus Scheppen, am Baldeneysee, Essen. Eine lustige Erfahrung, die wir dort machten war, dass sich viele Passanten sehr für die F 800 R interessierten, neben der die S 1000 RR mehr oder weniger unbeachtet stand. :-) Nun haben wir in der ersten Woche mit den neuen Moppeds also ungefähr 530 km abgespult und kommen der 1000 km-Marke langsam näher. Bei 1000 km wird die erste Inspektion fällig, in deren Verlauf dann die Drehzahlbegrenzung von 9 krpm nach oben auf die normale max. rpm gestellt wird. Dann geht es richtig los...
 
 

Montag, 25. April 2011

Erstkontakt S 1000 RR und F 800 R - der persönliche Test


Insektenfriedhof nach dem Test

Donnerstag, 22.04.2011, 17:15 Uhr. Wir fahren auf den Hof des Motorradzentrums Niederrhein. Als wir absteigen werden wir schon freundlich begrüßt und uns wird mitgeteilt, dass schon alles vorbereitet ist und wir nach einer kurzen Einweisung sofort losfahren könnten. Wunderbar! Neben der Maschine stehend und den Worten des Niederlassungsleiters folgend macht sich bei uns beiden ein Gefühl, aus einer Mischung von freudiger Erwartung und großem Respekt breit. 800 ccm, 87 PS bei der F 800 R und 1000 ccm, 193 PS stehen da vor uns und warten darauf auf die Landstraße ausgeführt zu werden. Die F 800 R ist schnell erklärt, am Umfangreichsten sind die Erläuterungen für die vielen Funktionen, die der Bordcomputer zur Verfügung stellt. Bei der S 1000 R sind es die Einstellungen der Fahrmodi, die den größten Zeitaufwand bedeuten. „Am besten lässt Du erst einmal auf Sport stehen, bis ihr euch angefreundet habt“, sagt der Niederlassungsleiter. Hmmm, denke ich, mental hatte ich mich schon auf den Rain-Modus für den Anfang eingestellt, aber lassen wir es mal bei Sport. Man wünscht uns viel Spaß für den Freitag und freue sich auf das Wiedersehen am Samstag.

Vom Service des Motorradzentrums Niederrhein bin ich schon einmal begeistert. Es ist exakt so service- und kundenorientiert, wie ich es von meinem BMW-Autohaus kenne und schätze. In den einschlägigen Foren liest man ja immer einmal wieder, dass BMW-Motorradhändler auf einem relativ hohen Ross säßen und auch dass man sich schon einmal durch lautere Unmutsäußerungen bemerkbar machen muss, damit sich das Verkaufspersonal die Mühe macht, sich zu einem zu bewegen, um mögliche Fragen zu beantworten. Eine ähnliche Reaktion habe ich im Vorfeld, bei der Auswahl des präferierten Händlers, an anderer Stelle dann auch persönlich machen müssen. Das ist dann definitiv nicht mein Händler, wenn ich ihn anmaile und um einen Termin für eine Angebotserstellung bitte und es kommt auch nach der zweiten Mail – diese vorsichtshalber einmal in Reintext verfasst, vielleicht landete die erste ja wegen HTML-Code im Spamfilter – keine Reaktion erfolgt. Ein Besuch in jenem Motorradhaus, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte, verlief ähnlich aufschlussreich. Auch nach 30 minütigem Herumirren in der Verkaufshalle und regelmäßigem, längeren Verweilen an den höherpreisigen Produkten der Marke, fand sich niemand bemüßigt, mich einmal anzusprechen. Ganz anders eben das Motorradzentrum Niederrhein, das seinen Slogan „Freunde am Niederrhein“ offensichtlich nicht nur für Broschüren und den Webauftritt verwendet sondern auch lebt. Das ist angenehm.

Zurück zu den Maschinen. Ein Druck auf den Starter haucht dem leistungsstarken Vierzylinder unter mir Leben ein. Er schüttelt sich einmal, bellt heiser und grollt dann sonor vor sich hin. Wow, so langsam macht sich etwas mehr Adrenalin im Körper breit und das erste Grinsen ist auf Grund des Sounds auch schon ins Gesicht gemalt. Ähnlich der Twin nebenan. Die F 800 R klingt auch schon sehr nett, etwas heiser bellt sie in den nachmittäglichen Himmel und klingt schon aggressiver als ich es erwartet hätte. Blick zu Silvia, ein Nicken, es kann losgehen. Bedächtig drehe ich am Gashahn und kupple zaghaft ein. Langsam rolle ich vom Hof und auf die Landstraße, zunächst einmal die rund 20 km nach Hause. Dort angekommen müssen wir uns erst noch einmal die schönen Kräder in aller Ruhe anschauen und einige Funktionen checken. Dann geht es auf die erste Runde über die übliche Feierabendstrecke. Natürlich gehen wir es sehr vorsichtig an, haben aber auch so schon eine Menge Spaß. Nach einer guten Stunde sind wir wieder zurück und ich will eigentlich nicht absitzen – ich will weiterfahren und weiterfahren und weiterfahren... Schnell sind wir uns einig, dass diese beiden Moppeds gut zu uns passen. 

Diese Nacht träume ich von der RR. Ich schlafe unruhig und werde oft wach, so sehr freue ich mich auf unseren morgigen Tag. Recht früh stehen wir auf, haben aber leider noch ein paar Dinge zu regeln, bevor es dann endlich auf die Piste gehen kann. Da die Wetterprognose für Sauer- und Rheinland sowie Richtung Eifel eher mittelprächtig aussieht, entscheiden wir spontan um und planen stattdessen eine Runde durchs Münsterland. Nicht ganz das Testgebiet meiner Träume, weil die allermeisten Kurven  dort weite Radien haben, aber einige Passagen, in den Baumbergen z.B. haben auch etwas engeres Winkelwerk, dass die Überprüfung des Handlings der Maschinen erlauben. Die weiten Radien haben aber auch so ihre Vorzüge, denn sie bieten die Option höherer Kurvengeschwindigkeiten und somit ist das auch o.k. Es ist Karfreitag, die Straßen sind recht aufgeräumt und wir können durchaus am Kabel zupfen. Silvia bugsiert die mit einer breiten Lenkstange ausgestattete F 800 R mit einer ungewohnten Leichtigkeit, dass es eine Freude ist ihr zuzusehen. Dinge, die sie mit der Fazer oder ihrer Honda ungern macht, wie rangieren oder enges Wenden, am Lenkanschlag, gehen ihr mit der F wie von selbst von der Hand. Im Verlauf des Testtages ließen sich an der F nur zwei Kritikpunkte feststellen: bei Geschwindigkeiten über 100 km/h vibrieren die Spiegel so sehr, dass man genau gar nichts mehr darin erkennen kann und das Getriebe hat relativ lange Schaltwege, jedenfalls wenn man japanische Getriebe gewohnt ist. Wenn man dann die antrainierten kurzen Schaltwege auch bei der F anlegt, kann dies dazu führen, wie Silvia es erlebte, dass man z.B. zwischen dem 5. und 6. Gang irgendwo im Nirgendwo steckt. Besonders begeistert ist Silvia von der Dynamik des Motors, dem leichten Handling und der Ganganzeige im Display.

 Kann auch schön bollern, die F 800 R

Ich habe ordentlichen Respekt vor der bajuwarischen Rennsemmel, aber sie biedert sich mir immer mehr an. Sie säuselt in mein Ohr: „Streichle mich nicht, nimm mich härter ran, ich steh' nicht so auf Blümchensex.“ Das kann sie haben. Mit jedem km wächst das Vertrauen in dieses Werkzeug, das meine geplante Linie so exakt in den Asphalt fräst, wie eine CNC-Fräse präzise in butterweiches Aluminium fährt. Kaum dass man eine Linie vor dem geistigen Auge entworfen hat, durchzieht sie auch schon die Kurve äußerst genau und äußerst stabil. Du stellst eine Schräglage ein und die bleibt dann auch so, bis du einen anderen Befehl über den Lenkimpuls gibst. Bodenwellen oder unterschiedliche, wechselnde Fahrbahnbeläge stören sie dabei nicht, nur Bitumen können ihre Reifen nicht leiden. Leider habe ich nicht nachgeschaut, welche aufgezogen waren. Zwei, drei kleine Rutscher stelle ich also unterwegs auf Bitumenstellen fest, aber ohne Vertrauensverlust. Es rutscht ein wenig, wirklich nur ein wenig und geht dann auch schon wieder wie gewohnt weiter. Ob dabei die Traction Controll eingegriffen hat, kann ich nicht sagen, da mein Blick nicht aufs Armaturenbrett sondern weit voraus auf den nächsten Streckenabschnitt gerichtet war. Das ist herrlich. Langsam nehmen also Geschwindigkeit und Schräglage zu und das Vertrauen wächst kontinuierlich weiter. Es ist ein toller Tag, es ist ein Erlebnis dieses Krad zu fahren und alle Vorbehalte, die ich habe und die durch Foren, die Presse  oder die Newsgroup drm geistern - naja fast alle - werden für mich persönlich zunächst einmal entkräftet.

Da wäre die Sitzposition. Diese hatte ich persönlich als ein mögliches K.O.-Kriterium betrachtet, da sie typgerecht schon recht sportlich ambitioniert ist und eine versammelte Haltung vom Fahrer erwartet. Meine Befürchtung war, dass meine Knie die Haltung nicht allzu lange zulassen würden, aber das stellte sich als Irrglaube heraus. Ich weiß wirklich nicht, wie es möglich ist, aber auf der Fazer, in einer ja als touristisch entspannt zu bezeichnenden Sitzposition tendieren meine Knie nach ca. 2 Stunden dazu zu schmerzen, so dass ich die Beine einmal ausstrecken muss, auf der RR fahre ich 4 Stunden am Stück und spüre davon nichts, rein gar nichts.

Vibrationen, ja davon liest man auch immer mal wieder, Vibrationen schenkt sie dir auf jeden Fall. Ich habe von Leuten gelesen, die schrieben, ihnen seien durch die Vibrationen die Hände eingeschlafen. Das kann ich nicht bestätigen, aber meine Füße tendieren irgendwann dazu, wenn ich – wie ich es bevorzuge, nur den Fußballen auf der Raste habe. Wenn ich zwischendurch mal den Fuß etwas vorschiebe entspannt sich das wieder.

Schmerzende Handgelenke. Auch davon ist überall zu lesen und so gibt es ja auch schon mehrere Anbieter, die mit teils komplett verstellbaren Lenkerstummeln genau das beheben wollen. Nun, es liegt natürlich ein nicht zu vernachlässigender Teil des Körpergewichtes auf den Handgelenken. Das macht sich aber bei mir nur so lange bemerkbar, wie die Geschwindigkeit deutlich unter 100 km/h liegt. Bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h, bekomme ich so viel Auftrieb unter den Oberkörper, dass die Handgelenke zusehends entlastet werden.

Wo wir gerade beim Lenker sind, der Gasgriff sei schwergängig, war auch zu lesen. Auch dies kann ich für die mir überlassene Maschine nicht bestätigen. Er ließ sich über den gesamtene Regelereich und auch aus der Nullstellung heraus bequem betätigen. Was mich ein wenig stört ist dass er anfangs etwas viel Spiel hat bis zur Gasannahme. Das ist aber weiter kein Problem, da mit etwas Gefühl in der Gashand eine passende Dosierung problemlos möglich ist, da der Motor aus der Nullstellung heraus weich ans Gas geht, wenn man nicht gleich grobmotorisch aufreisst. Da die Fazer eine recht ruppige Gasannahme aus der Nullstellung heraus hat, habe ich mir ohnehin angewöhnt, in Kurven mit leicht anliegendem Gas hineinzugehen, um dann ohne schlagartigen Leistungseinsatz herausbeschleunigen zu können. Mit der BMW ginge es aber auch ganz ohne diese Technik.

Der Quickshifter, der das Heraufschalten ohne Kuppeln und Gaswegnahme ermöglicht steht hier und da auch in der Kritik. Es ist zu lesen, dass er schwergängig sei und bisweilen etwas unwillig arbeite. Das kann ich nicht bestätigen. Die Schaltwege sind kurz, sauber, knackig und der Gang ist jedes mal quasi verzögerungsfrei drin, so dass die RR turbinenartig vorwärts zieht. Alleine im unteren Drehzahlbereich ist er etwas störrisch, aber hey, wenn ich spazieren fahre brauche ich den Quickshifter auch nicht sondern dann, wenn ich ordentlich Druck machen will. Der erste Gang lässt sich in der Tat mit dem bekannten deutlich vernehmbaren „Klack“ einlegen, das Geräusch ist aber auch nicht lauter als das, das ich von den Yamahas kenne, einzig Honda ist da vergleichsweise geräuscharm. Die Schalterei insgesamt geht sauber und sehr exakt von statten, egal ob unter Verwendung des Quickshifters oder mittels manueller Kupplungsbetätigung, frei von Geräuschen und besonderen Widerständen, auch ist es kein Problem, z.B. beim Anrollen einer Ampel aus dem 4. in den 1. zu schalten oder aus beliebiger Position exakt den Leerlauf zu finden. 

Die serienmäßige Scheibe steht auch hier und da in der Kritik. Zu meiner Größe scheint sie jedoch gut zu passen. Die Verwirbelungen im Helmbereich sind witzigerweise geringer als auf der Fazer, wo bei Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h mein Kopf immer munter ins Flattern gerät, was die Nackenmuskulatur auf längeren Strecken ordentlich malträtiert. Auf der RR liegt der Helm viel besser im Windstrom und das Flattern in Verwirbelungen ist praktisch gleich Null. Es kann natürlich sein, dass das bei dauerhafter Highspeedhatz, jenseits der 250 km/h-Marke oder mit einem anderen Helm wieder anders aussieht. Da solche Speed-Orgien in meinem Alltag derzeit jedoch eher seltenerer Natur sind, braucht es für mich erst einmal keine höhere Bubble-Scheibe. 

 Plastischer Chirurg gesucht, der das Dauergrinsen entfernt!

Ansonsten ist technisch nach diesem Testtag aus meiner Sicht nichts zu bemängeln, wenn man davon absieht, dass ein paar der Plastikteile einen, für ein Motorrad dieser Preiskategorie, etwas billigen Eindruck hinterlassen. Das sind z.B. die beiden Abdeckungen links und rechts neben dem Tank, die ich persönlich aber sowieso irgendwann durch Carbonteile ersetzen würde. Die Stopper sind einfach genial und zwei Finger reichten mir am Testtag für alle Situationen vollkommen aus, allerdings gab es auch ausnahmsweise mal keine einzige brenzlige Situation, da sehr wenig Cage drivers unterwegs waren.
Emotional gesprochen kann, darf und muss ich sagen: WOW, WOW, WOW, ist das eine geile Konstruktion. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen: du setzt dich drauf fährst los und bist einfach nur begeistert, alles stimmt. Du fühlst dich gleich zu Hause, alles ist im Lot, alles ist so vertrauenseinflössend. Das gefällt mir. Samstag Morgen mussten wir uns dann der grausamen Realität stellen und die Moppeds zurück zum Händler bringen. Jetzt erwarten wir sein Angebot und dann schauen wir mal. Für uns beide steht fest, wenn das Angebot passt, dann müssen diese Moppeds her.

Ciao
Georg