Mittwoch, 25. April 2012

Guten Abend liebe Leser,

da diese Woche ziemlich mit Terminen gespickt ist, was ich durchaus schätze, komme ich andererseits erst jetzt dazu von der vergangenen Woche zu berichten. Diese hatte jedoch einige moppedspezifische Besonderheiten zu bieten. Da war zunächst einmal die zum Erhalt der Garantie erforderliche Jahresdurchsicht bei BMW. Diese ist erforderlich, entweder nach 10.000 genußvollen Kilometern oder nach einem Jahr, je nachdem was zuerst eintritt. Eigentlich wären erst im Mai die 12 Monate rum, aber da ich ja Ende Mai gen Irland, IOM und UK aufbreche und im Mai auch noch die Reifen wechseln muss, habe ich mir erlaubt diese Durchsicht vorzuziehen. Der Tacho zeigte zum Zeitpunkt leider nur 5554 km an, aber was will man machen? Nach der Arbeit ist immer nur noch so wenig Tag übrig. Da ich kaum Zeit hatte und habe, habe ich bei der Gelegenheit vom Freundlichen noch eine große Bordsteckdose mit Deckel installieren lassen sowie den Graphitschmierblock für die Kette. Eigentlich liebäugelte ich ja mit dem E-Scott-Oiler, stattdessen wurde es aber nun der Graphit-Klotz. Zur Info s. Carbon4Bikes - Bilder der Neuinstallationen reiche ich noch nach, bin quasi schon wieder auf dem Sprung zum nächsten Kunden :-)

Tja, dann war da noch des Fahrsicher-Heiz-Trianings zweiterTeil. Samstag, 21.04.2012, 12:00 Uhr. Ich sitze im Büro und beende gerade meine Arbeit, als heftiges Getrommel auf dem Velux-Fenster meine Augen zwingt in Richtung desselben zu schauen. Hagel! Man glaubt es kaum und dennoch ist es wahr, es hagelte aus einem nahezu schwarzen Himmel. Mit großer Freude dachte ich an das Training um 14 Uhr...
Nun denn, es hörte erfreulicher Weise rechtzeitig wieder auf zu hageln. Der Himmel ließ dennoch nicht viel gutes erwarten. Als wir um ca. 13 Uhr abfuhren, war es zumindest von oben trocken. Auf der BAB nach Oberhausen gönnten wir uns eine kleine Spritzwassererfrischung, so dass wir wach und frisch gewaschen am Übungsgelände aufschlugen. Dort, wir hatten es ja letztes Mal gelernt - stellten wir das Bike vor dem Parc Fermé ab und schoben es regelkonform in die Startaufstellung. Es ging zum Pavillon, wo es nach allgemeinem großen Hallo, wieder einen ernsthaften, aber wie von Manni gewohnt, heiter vorgetragenen Beitrag zum Thema Moppedfahren im Regen gab. Nun ging es wieder Le Mans Start ähnlich... ok, um ehrlich zu sein, es ging also wie in der Slomotion zum Le Mans Start vom Pavillon zu den Moppeds. Dort angekommen, auf dem Arbeitsgerät Platz genommen, entschied sich der Himmel dazu, uns ertränken zu wollen. Als wir dagegen aufbegehrten und dennoch beginnen wollten, hat sich der Sack von Petrus noch ein Gewitter aus dem Ärmel geschüttelt. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob das Zitat so richtig ist, aber die älteren unter uns <hüstel> also so meine Kategorie, die erkennen das dann schon: "wenn einem so viel schönes widerfährt, das ist schon einen Eimer Schlagsahne wert." Aber mit Schlagsahne war natürlich nix, weil wir ja noch fahren wollten. Nachdem aus dem quäksigen Megaphone die erleichtert aufgenommene Ansage ertönte: the riding personell is kindly requested to procced to the pit lane, zogen sich Fahrerinnen und Fahrer mehr oder weniger schnell bis fluchtartig unter den Pavillon zurück. Wenige Minuten später war das ärgste Regenfeld durchgezogen und es regnete nur noch.. ähm.. normal, so dass wir zur Tagesordnung zurückkehren konnten. Wieder an den Maschinen hatten wir den Frühsport nun absolviert und machten zunächst die vom ersten Training bekannten Entspannungs- und Lockerungsübungen. 

Ooooooooommmmmm.....
Es folgte, wer hätte es gedacht das Aufwärmprogramm, bei dem wir wieder eigentümliche Stellungen auf den Fahrmaschinen einnahmen und dann, ja richtig, dann wurden die Übungen wieder im Fahrbetrieb vollzogen. Da es immer noch regnete und die Stiefel, wie auch die Rasten nass waren und der Rest natürlich auch, verzichtete ich auf die Damensitzerei, weil mir das auf den Rasten dieses Mal echt zu rutschig war.

I'm singing in the rain, what a glorious feeling...


Was für ein geiles Wetter..... um auf der Couch zu liegen :-)
Nach der Turnerei trocknete es so langsam ab und so gingen wir an die Bremsübungen. Mehrere Bremsungen bei 30 km/h und 50 km/h mit blockiertem Hinterrad, also nur Gas zu, Kupplung ziehen und volle Kanne Hinterradbremse wurden von jedem durchgeführt. Es ist ein lustiger Zeitvertreib, den kleinen, blauen Wölkchen zuzusehen, wie sie so langsam von den Hinterrädern gen Himmel ziehen und den leckeren Geruch verbrannten Gummis hinterlassen. Kleine Überraschung für mich: ich dachte gelesen zu haben, dass die Hinterradbremse meiner Super Bimpf, wenn sie für sich alleine betätigt wird nicht vom ABS geregelt wird, aber vermutlich ist das nur im Slickmode der Fall, damit du vor Kurven auf der Renne das Mopped richtig anstellen kannst, denn es ABSte fröhlich vor sich hin. 

Leider sind auf keinem Foto die Rauchwölkchen zu sehen, schade.

Eigentlich wollte ich ja eh schon lange mal die Bremsen der Bimpf richtig ausprobiert haben, weil sie ja mein erstes Bike mit ABS ist und ich noch gar keinen Plan hatte, wie sich das auf dem Bike anfühlt. Wie das dann aber so ist, beim beherzten Sprung ins Ledergewanderl noch dran gedacht: jau, gleich machste aber erst mal ein paar Bremsungen und lotest mal aus, was da geht, beim Aufsetzen des Helmes war es dann schon wieder getilgt. Ja, ja, scheiß Alzheimer. Wie auch immer, im Anschluß an die Hinterradbremserei folgte natürlich die kombinierte Bremserei, vorne und hinten. Was mir sehr gut gefiel, war dass Uwe und Christian bei der Einweisung eindringlich jedem Teilnehmer klar machten, dass wegen der dynamischen Radlastverteilung, vorne anfangs nicht voll reingelangt wird sondern der Bremsdruck aufs Vorderrad stetig gesteigert wird (Uwe:"Stell Dir vor, du quetscht 'nen nassen Schwamm aus."), da das Rad davon ja zunehmend mehr verträgt, weil es nach und nach mehr Kraft übertragen kann. Von anderen Trainings hatte ich gehört, dass da gerne mal das Motto voll reinlangen (Gewaltbremsung) gelehrt werden soll, was ja für nicht ABSler nicht unbedingt die beste Wahl ist. Tja, was soll ich sagen, mit ABS aus 40 km/h, bzw. dann 60 km/h ankert die Bimpf dass es eine wahre Freude ist. Beim ersten Mal hob es meinen Arsch ordentlich aus dem Sitz. Jeder Bremsvorgang ein Stoppie, wow, echt Hammer wie das Teil verzögert. Mir war echt noch nicht bewusst, dass man mit Bremserei genau so ein dämliches Grinsen ins Gesicht malen kann, wie mit einer netten Beschleunigungsorgie. Danke Bosch, danke BMW. :-) Im Anschluß an die Bremserei haben wir noch einmal ein wenig Slalom gefahren und beendet wurde das Training nach der Übung von Wendemannövern, aus der Fahrt am Hang, kombiniert mit stop - Motor aus - go, am Hang. Kommenden Samstag starten wir dann in den letzten Trainingstag des Monatstrainings und ich fürchte, ich werde danach samtags etwas vermissen. Dafür wird sich mein Garten vermutlich freuen, wenn ich ihn dann mit der Machete bearbeiten muss. 

Verschollen im Bermuda-Omega - kein Entkommen
In diesem Sinne, Euch noch 'ne schöne Restwoche! Und schaltet auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt:"Wie getz, ich soll ein Omega fahren? Wie soll dat denn gehn?"

Left hand gretings

Georg





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